11.02.2008

TU-Winter-OL - der „Sehr-viele-Posten-OL“

von Sieglinde Kundisch

Am Sonntag Morgen - von der Sonne wach gekitzelt - war es ein leichtes nach einem gemütlichen Frühstück zum Jägerpark (Gelände der Mittelstrecke beim Weltcup 2004) zu fahren, denn auf dem Programm stand ein Viel-Posten-OL. Genauer gesagt war es ein „Sehr-viele-Posten-OL“, denn auf der Bahn A waren es 72 Posten auf 7,2 km, was einem Schnitt von einem Posten alle 100 m entspricht.
Entscheidend war es, unglaublich aufmerksam zu sein, um auf der Karte immer zu wissen wo zwischen all den roten Kreisen man sich selbst eigentlich gerade befand. Die Anforderungen bestanden also darin, immer konzentriert die Karte zu lesen, da man ja auch allenthalben einen Posten erreichte, ein Gefühl für die Ablaufrichtung vom Posten zu entwickeln bzw. schnell genug mit dem Kompass zu arbeiten, die Augen offen zu halten, um bei dem etwas gewöhnungsbedürftigen Maßstab von 1:7.500 nicht über Posten zu stolpern. Körperlich anspruchsvoll wurde die Bahn dadurch, dass man sich schlangengleich unter Wurzelstöcke, Äste und in Löcher beugen musste, um die Stationen zu erreichen, die sich im Laub versteckten. Abwechslung wurde während des Laufes auch geboten. Anfangs ging es vor allem über all die lang gestreckten Böschungen, was eine Menge Kraft kostete, bevor man in den unterholzreichen und mit Gruben übersäten Hang wechselte. Ab Posten 40 ging es auch schon wieder bergab, was irgendwie aufmunternd wirkte und so fand sich neue Kraft für die zweite Hälfte der Posten. Ich fand es beeindruckend wie schnell man in einen Rhythmus hinein- und leider auch wieder hinausfand, während sich Phasen des angestrengten „Kompass-anlegen-Augen-auf-und-suchen“ mit Phasen des „Na-hoppla-da-ist-der-Posten-ja-schon“ abwechselten, während sich am Ende noch einmal eine richtig schwere Passage durch das kryptisch anmutende Labyrinth aus winzigen Gräben, Löchern, Hügeln und Senken anbahnte, wohlgemerkt dadurch erschwert, dass jener Postenhänger die Posten in den genannten Hohlformen unsichtbar versenkte.
Im starken Starterfeld aus allen Dresdner Vereinen sollen die ersten Plätze von Norbert Zenker (Bahn B) und Corinna Nieke (Bahn D) sowie der zweite Platz von Wolf-Gerold Juckelandt (Bahn C) hervorgehoben werden. Vielen Dank an Wieland Kundisch, der die Bahnen gelegt und teils gehängt hat, ebenso an all seine fleißigen, unsichtbaren Helfer für Technik, Tee und Postensetzen. Dieser „Sehr-viele-Posten-OL“ war ein tolles Erlebnis und ein schöner Tag im viel zu früh hereinschneienden Frühling.

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