30.05.2010

Über Stöcke, Steine und Grenzen hinaus - Oberlausitzer OL

von Wieland Kundisch

Die "Verbesserungsmöglichkeit" um den Dreiherrenstein bot sich uns statt 22 Jahre kein ganzes Jahr später, da das Wehrsdorfer OL-Team nach der vergangenen DM-Lang zu einem LRL wieder in ihren Heimwald einlud. Die wesentliche Organisation übernahm aber der OL-Klub Dμθνn.

So starteten wir auf der "anderen Seite", einen langen Feldweg von Lipova aus fahrend und eine Hangwiese aufsteigend, von Südwesten her ins teils steinige, höhendurchzogene, größtenteils gut belaufbare Gelände und nahmen mehr tschechische denn deutsche OLer teil. Und wurde wie beim Ostsee-OL vor nicht einer Woche eine Europaländergrenze Karte lesend schnell überquert: wie der Traditions-OL SAXBO im Zittauer Gebirge Anfang des Monats wieder (schön) gewesen, Rogain's und kommende Ski-OL's im Erzgebirge sowie dem ALBIS-OL in "unseren Schweizen" (am WE nach diesjähriger DM-Lang) ein Zeugnis guter tschechisch-deutscher OL-Zusammenarbeit.

Positiv gesehen: Schön, dass einige der Einladung im derzeit vollen Wettkampfkalender folgten – auch wenn sie zu Hause Langweile ("soll" es geben) oder zu tun gehabt hätten –, besonders, dass wieder Kinder aus unseren beiden Vereinsnachwuchsgruppen, jüngere mit Eltern angereist, OL-Erfahrungen ferner und außerhalb "ihres Waldes" sammelten.
Ein verloren befürchteter Chip fand sich nach gewonnenem Lauf wieder und – wichtiger – ein verlaufener "Ankömmling", wie sie in der tschechischen Ausschreibung auf deutsch hießen, durch helfende Sucher heil wieder aus dem Wald.

Fordernd waren die Bahnen gelegt, für mich die H21L, musste ich gleich zu Beginn irrend feststellen. Da reichte meist kein erster Blick zum Erkennen der besten Route – gab es die manchmal überhaupt, fragte ich mich immer wieder sicher unsicher – und auf Gut Glück "Schwimmen" zum Posten erst recht nicht. Mein Kopf und meine Beine waren an diesem Tag zu müde, um die gemachte Freude am OL ganz zu genießen. Anderen ging es auch so, auch wenn sie ihre Bahn weniger lobten. Ich fand auf meiner mal wieder den Beweis, dass weniger (Posten) mehr (OL) sein kann. Und gewann wieder mal die Einsicht, dass im Zweifel die Klarheit liegt, nicht aber gleich siegt. Doch wann hatte mich im Lauf ein Posten aus der Ferne so verlockend angeleuchtet, wie gegen Ende, dass ich von meiner Richtung wich und die weitere Entfernung überflügelte, die Schneise links vom Brunnen nach rechts verschob – "neue Forstarbeiten", schließlich war ein Zaun zuvor, der mich zu einem Parallelfehler trieb, trotz Kartenaktualisierung auch nicht eingezeichnet – und im Weglaufen die "Kartenfehler" dem Zurücklaufen vorzog. Objekt und Postenstandortseite hatten doch gestimmt – nicht jedoch die zweite Codenummernziffer... Der Fehlstempel ärgerte mich nicht. Den hatte ich mir gedankenwoanders und gelehrsam verdient. - Dabei bereitete ich ein (Mikro)Fehlposten-OL-Training vor (Meldung bis Montag!).
Gut, dass es unsere Jugend in dem interregionalen Vergleich besser machte: D16nerin Theresa Flechsig erkennt als Wiederholungserste, zudem JEM-qualizifiziert, ihre OL-Stärken hoffentlich an. Rickie Graf helfen auch Helmut Conrads Extra-Schul-OL-Bahnen sichtbar: 2. H14er. Und u.a. Sophie Gruschka sowie Julius Huhn profitieren vom Vereinstraining: 2. bzw. 3. in D18 bzw. H18.

DM-Mittel in 2 Wochen (TU-meisterlich traininiert!), davor (in Tschechien) OL, danach OL (und MBO im Tharandter Wald?) und dann OL-Sommerpause? Wir werden sehen...

    Karte, Bahn H21L - Ergebnisliste - SI-Zwischenzeiten