06.09.2011

Thüringer OL, speziell Meisterschafts- und Bier-OL - Training für die kommenden DM's und fürs Mingfest

von Wieland Kundisch

Der Thüringer 24-Stunden-OL vom USV Jena ist OL-deutschlandweit und drumherum bekannt.
Es gibt weitere emsige OLer im grünen Herzen unseres Landes, die unseren Sport lebendig halten. Letztes Wochenende wurden dort gleich 3 Veranstaltungen ausgerichtet: Die TM Staffel und Lang sowie der 6. Erfurter Bier-OL – berauschenderweise erstmals in Jena.

Der SV TU Ilmenau hatte zu einem Biathlonareal bei Frankenhain in ein kleines, feines Waldgebiet geladen. Bedingung: 3 Läufer für eine Staffel. Wie alt und geschlechtlich oder letztlich wie oft einer von ihnen (in 2 Staffeln) lief, war (bei den Kategorien) beinahe egal.
Neben uns grünen Dresdnern, die ziemlich gemischt (mit Post-Legende, SI-Spanierin, regionaler Leichtathletin und anderer befreundeter Anfängerin) antraten, mischten auch hessische D-Kader in unmittelbarer Vorbereitung auf den JJLVK mit. Dass das Startfeld überblickbar blieb, kam einem Zwerg zugute, der unmittelbar vor jenem zum Startschuss den Startplatz querte und mit einem Startschreck weinend davonkam.
Aussichtsreich in Führung gelegen musste unser Weltmeister Helmut schon wieder (nach dem letzten WE) die um 45 Jahre jüngeren Männer (vorbei)ziehen lassen, wie er zugab. Schnuppe, in die örtliche Wertung konnten wir ja ohnehin nicht eingreifen.

Als Karsten und ich erfuhren, die „Revanch“ am Abend steige im Jenaer Paradiesgarten (bei ihm um die Ecke), gab es kein Zurück mehr. Helmut brauchten wir nicht fragen, der wollte in Oberhof noch Skilaufen.
In einem Ilmenauer fanden wir einen erfahrenen Bier-OLer als Schlusssäufer, waren wir doch unbefleckte, trinklose Neulinge. „Ski-OL“ als Trock-en-Linienlauf-O-Übung zur möglichen Strafsekundengewinnung für den Dauerschluckspechtsieger diente neben Bierdeckel-in-Eimer- und Streichholzweitwerfen der athletischen Einstimmung. (Manche troffen sogar besoffen.)
Nach Karteneinweisung für die OL-Unerfahrenen (mindestens die Hälfte der 12 Staffeln) und amüsanter und historisch gewachsener Regelkunde, begann das Besäufnis (= 0,5 l in < 2 min, darüber hinaus sei es Genuss) und nach und mit Karte Laufen. Während das 1. unter Zeitdruck, am „Erfrischungsposten“ gar mit Stoppuhr erfolgte, durfte das 2., unsere Paradedisziplin nicht! rennend geschehen.
Ungünstige Startposition, wenn man schon beim Flaschenöffnen – mit Feuerzeug – hängen bleibt. Konnte hierbei noch der Wettkampfrichter eingreifen, so sah ich (TD) Rainers Zuendetrinkangebot der 3. Flasche als grobe Wettbewerbsverzehrung und quälte mich autark bis zum letzten Tropfen. Das Drehen ließ nicht lange auf sich warten ... – wir waren dennoch schnellste Mannschaft. Nun muss man seit dem 2. Erfurter Bier-OL allerdings in ein Zeitfenster und gewinnt, wer der vorher geheim ermittelten „Siegerzeit“ am nächsten liegt. (Keine Sorge, wir standen oder saßen alle noch.) Das taten wir auch, aber zusammen mit einem 2. Team, dessen schnellster Trinker unseren 3. Mann (bei 18 sek Saufzeit) um eine 1 sek schlug (und somit zu den 3 Stechtrinkern gehörte). Zum Glück, war doch nichts anderes als Bier der Preis aller Wertungen.
Zu allem (außer Rainers) Überfluss gewann Karsten auch noch den 3. 1. Tombolazug: 5 Bier (statt 10 oder 20 und mehr) und gab sie erleichternd in die OLer-Runde.
Jetzt wissen wir selbsterfahren: Bier-OL ist mehr Bier als OL.

Nüchtern liefen wir am warmen Sonntag in den Tiefen des Thüringer Waldes bei (und von) Schmalkalden einen mehr steilen als langen, schönen OL. Gelobt seien hiermit Kerstin und Rene Helllmann, die an Karte mitgewirkt hatten und sich für die Bahnen verantwortlich zeichneten.
Vielleicht hinterließ der Vorabend doch seine Spuren: Während Helmut Conrad und Rainer Müller sowie Heike Leideck vor Birgit Buhler, würde Dresden in Thüringen liegen, Thüringer Meister geworden wären, weswegen die Siegerehrung bei Sommersonne abgewartet wurde, belegten Karsten Leideck und ich hinter den WM-Läufern Christoph und Sören L. „bloß“ die Plätze 4 und 3 in der H21 (nix A, B, E), die fast von (thüringischen) Sachsen dominiert wurde.

Wir bedanken uns bei unseren West-Nachbarn und ich komme nicht nur gerne zum 24er wieder in meine 1. Heimat.

    Karte TM Staffel - Denkstrecke - eine der Durststrecken - Das Leben ist hart, sagen die Harten. - "Mord ist Sport." - Unterschaetze keinen Park-OL! - Karte TM Lang