10.06.2013

Es regnete, auch Medaillen - DM Mittel bei Altenberg

von Kerstin Hellmann

Am ersten Juni-Wochenende fanden in Altenberg die DM Mittel und ein BRL-Lauf statt. Beide Wettkämpfe wurden von den Vereinen SV Robotron Dresden und der TJ Lokomotiva Teplice gemeinsam ausgetragen und waren auch als Weltranglistenläufe ausgeschrieben. Auch zählten diese Wettkämpfe als Qualifikationsläufe für den deutschen Nationalkader zur WM in Finnland. Neben dem fast kompletten deutschen Kader waren auch viele tschechischen Elite-Läufer am Start. Zusammen waren mehr als 800 Teilnehmer gemeldet. Es versprachen spannende Titelkämpfe in allen Klassen zu werden.

Das Wettkampfzentrum befand sich an beiden Tagen in der Biathlon-Sparkassen-Arena nahe Altenberg. Nachdem es bereits die ganze Woche geregnet hatte, hielt sich das Wetter auch an diesem Wochenende an seine Vorhersage. Regen, Regen und nochmals Regen. Am zunehmenden Füllstand des kleinen Wassergrabens zwischen den Schießanschlagplätzen und Schießbahnen in der Biathlonarena, bekam man eine Vorahnung, dass jede Vertiefung im Wald mit Wasser gefüllt sein muss.

Die Bahnen der DM Mittel waren technisch und physisch sehr anspruchsvoll. Kurze Postenpassagen erforderten genaues Arbeiten mit Karte, Kompass und Schrittezählen. Hat man einmal den Kontakt zur Karte verloren oder ist zu ungenau vom Posten weggelaufen, war das Wiedereinlesen nicht zuletzt aufgrund der unzähligen wasserhaltigen Gräben oder auch nicht Gräben eine schwierige Angelegenheit. Obwohl der Anspruch an die Feinorientierung hoch war, durfte das Tempo nicht zu stark darunter leiden. Meisterlich bewältigten diese Herausforderungen Ellen Klüser (D14/1.), Paula Starke (D18/1.), Theresa Flechsig (D20/1.), Cornelia Eckardt (D40/1.) und Helmut Conrad (H65, 1.) Weitere Medaillen konnten unsere Sportler Patricia Nieke (D18/2.), Nieke Corinna (D20/2.), Heike Leideck (D50/2.), Anatolij Zelenin (H20/2.), Norbert Zenker (H55/2.), Sabine Juckelandt (D50/3.) und Ingrid Möser (D55/3.) erkämpfen. Diplomränge in den Eliteklassen erliefen Anna Reinhardt (4.) und Wieland Kundisch (6.).

Nach einer stürmischen Nacht, der viele Vereinszelte zum Opfer fielen, stellte das Wetter am Sonntag, Dauerregen, 6°C, teilweise stürmischer Wind, einige, vielleicht auch viele Wettkämpfer vor die Entscheidung „Laufen oder nicht Laufen“. Der Grenzbach entwickelte sich zu einem reißenden Bach. Da ein sicheres Überqueren des Grenzbaches nicht mehr gewährleistet werden konnte, entschlossen sich die Veranstalter, die Posten auf der tschechischen Seite aus den Bahnen zu streichen.
Ich startete mit Michael Drechsel, der die im Dauerregen frierende Startercrew, unter ihnen der mehrfache Ex-Weltmeister Eberhardt Rösch, mit den Worten aufmunterte: „Bei dem Wetter zu starten, ist was für Liebhaber“. (Oder anders ausgedrückt, wer gibt schon gern zu, dass nur „Verrückte“ bei diesem Wetter laufen).

Die Bahnen am Sonntag stellten an die Wettkämpfer ganz andere Anforderungen. Nun standen Routenwahl, sicheres Querlaufen, hohes Tempo und rechtzeitiges Umschalten auf Feinorientierung im Mittelpunkt. Erschwerend zur hohen physischen Belastung, die das Laufen im Mittelgebirgsgelände mit sich bringt, kamen die Nässe und die Kälte dazu. So manche Routenentscheidung wurde durch das Vorhandensein von wasserführenden Gräben auf der Karte dahingehende beeinflusst, dass man jetzt mit einem Sturzbach rechnen musste und man sich eventuell doch für die „Außenrumroute“ entschied. Die Ergebnisliste zeigt, dass auch mit diesem Wettkampfbedingungen und -anforderungen TU-OLer sehr gut zurecht kamen und vom USV TU Sieger und Platzierte gestellt wurden.
Podestplätze: DE 3. Sieglinde Kundisch, D14 1. Ellen Klüser, D18 3. Patricia Nieke, D40 1. Chritina Holfeld, 2. Christine Hempel, D50 1. Kerstin Hellmann, 2. Birgit Buhler, H18 3. Markus Grätsch, H65 2. Helmut Conrad

Natürlich wünscht man keinem Veranstalter so ein verregnetes Wochenende. Man kommt ins Ziel und hat das Gefühl man steigt eher aus einem Teich, als aus dem Wald. Paradoxerweise war ich im Ziel doch sehr froh, trotz des Dauerregens, der kalten Zehen, der Sturzbäche, der Schlammwege, gelaufen zu sein.

    Ergebnisse - Routegadget - Bilder unseres IOF-Controllers Diethard - Bilder Noras