Das Funkeln im Walde: DBK Nacht-OL und BRL in Coswig
Während der SSV Planeta Radebeul letzten Oktober zum DM Lang-OL und D-Cup (5er-Vereinstaffel) noch in den zentralen Teil des Waldes rund um das Forsthaus Kreyern geladen hatte, wurden die Bahnen beider Tage diesmal in den Süden an den Stadtrand von Coswig gelegt. Durch die Stadtnähe war das Wettkampfzentrum in der Förderschule „Peter Rosegger“ zumindest für die Teilnehmer aus dem Dresdner Raum bequem per Bahn oder mit dem Fahrrad erreichbar, dennoch zogen die meisten dann doch die Anreise mit dem Auto vor, denn besonders am Samstagabend war das Wetter mit Nieselregen und niedrigen Temperaturen wenig einladend. Es wird vermutet, dass es sich dabei um Waldbrand-Präventionsmaßnahme von Petrus höchstpersönlich gehandelt habe, aus Sorge, dass die starken Lichtbündel der gern verwendeten Stirn-Gestirne ein Feuerchen im trockenen Unterholz entfachen könnten. Angesichts dieser Maßnahmen sahen sich Brillenträger wie der Autor mit der Frage konfrontiert, warum sie sich eigentlich nicht schon viel früher mit dem Thema Kontaktlinsen auseinandergesetzt hatten, denn deren Sicht glich schon kurz nach Laufstart eher dem Blick durch ein Kaleidoskop und machte es schwer, zwischen all den funkelnden Lampen, Reflektionsbekleidungen und glitzernden Tropfen im Geäst die Postenschirme auszumachen. Soviel Licht im Wald hat man beim Nacht-Training nie, begegnet dafür in der Dämmerung aber häufig noch scheuen Waldtieren. Die wiederum hatten sich angesichts der wilden Menschenhorden bei der DBK lieber in unkartierten Löchern verkrochen und warteten, bis der Spuk vorbei war. Wo viel Licht ist, ist aber bekanntlich auch Schatten und so galt es sumpfige Stellen gefühlvoll zu „ertasten“ und mancher Pechvogel stand wegen technischen Defekts am Scheinwerfer auch mal völlig im Dunkeln. Herausgefunden haben am Ende aber wohl alle wieder und fast jeder wusste von spannenden Erlebnissen und Begegnungen zu berichten, die nur der Nacht-OL bietet. Oft war ein sicherer Lauf besser als flinke Beine, gerade auch weil die Karte relativ großzügig generalisiert war (in Postennähe aber eindeutig), was exakten Kompasslauf und gutes Schrittmaß erforderte.
Das zeigte z. B. Cornelia Eckardt durch ihren 6. Platz mit nur knapp 3min Rückstand auf die Siegerin Sabine Rothaug in der durchschnittlich viel jüngeren Damenelite. Leider konnten unsere 2014er DE-Meisterin Mara Jaunsproge und D18-Sieger Markus Grätsch nicht zur Verteidigung ihrer Titel vom letzten Jahr antreten, denn beide wohnen inzwischen viel zu weit weg. Dennoch gab es einige Erfolge aus Sicht des USV TU Dresden: Paul Hempel (2. Platz H14), Patricia Siegert (2. Platz D18), Leonie von Jagow (3. Platz D18), Emil Sasse (3. Platz H18), Christina Holfeld (2. Platz D40), Michael Löhning (1. Platz H40), Claudia Helling (2. Platz D45), Birgit Buhler (3. Platz D50), Heiko Gossel (2. Platz H50), Helmut Conrad (1. Platz H65), Ingrid Grosse (2. Platz D70), Sophie Kääriäinen (3. Platz DirMS mit Babybauch!).
Der Sonntagmorgen zeigte sich zum Glück trocken und minimal wärmer. Bei Tageslicht konnte man sich dann auch ein genaueres Bild vom Gelände des Vorabends machen, wobei auch der Kartenmaßstab 1:10000 statt 1:15000 half. Im Gegensatz zur letztjährigen Radebeuler Saisoneröffnung im Fürstenwald bot der Friedewald hier deutlich weniger Brombeer-Dornen, doch dem in der Dresdner Heide zu bemerkenden Trend folgend, hatte der Forst auch hier allerlei Baumverschnitt breitgestreut, um die Belaufbarkeit hier und da ein wenig zu reduzieren. Dafür waren die Bahnen besonders in den höheren Altersklassen verhältnismäßig kurz.
Dass Wieland Kundisch diesmal hinter, neben und schließlich vor Nachtmeister Bjarne Friedrichs zügig unterwegs war und sich so einen sehr guten 3. Platz erlief, konnte der Autor an einer Stelle unterwegs gut selbst mitverfolgen und war davon scheinbar so abgelenkt, dass er um seinen eigenen Posten erst einmal eine Weile kreiselte, statt sich mitziehen zu lassen. Auch Konstantin Kunckel in der H12, Michael Löhning (H35, über Nacht verjüngt?), Norbert Zenker (H55) und der nimmermüde Helmut Conrad (H65) waren flott unterwegs und konnten sich jeweils den 1. Platz ihrer Altersklasse holen. Weitere Podiumsplätze errangen: Patricia Siegert (3. Platz D18), Christina Holfeld (2. Platz D40), Christine Hempel (3. Platz D40), Alexander Lubs (3. Platz H45), Sabine Juckelandt (2. Platz D50), Michael Drechsel (2. Platz H50), Ingrid Grosse (2. Platz D70).
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