02.12.2015

Laufrausch durchs DM-Sprint-OL-Gelände 2015

von Wieland Kundisch

24. Freiberger Adventslauf. Ein Bild in unserem Fotoalbum zeigt einen Sachsenkader dort vor zwei Jahren – inmitten vielen Schnees. Die Lengefelder machen bereits regelmäßig mit. Karsten (Leideck) lief letztes Jahr auch schon. Das Foto hier ist von damals (Foto: Carsten Schlenkrich, www.lvsachsen.de). Ich hatte dieses Jahr auch Lust darauf. 12km schnell: gutes Training. Freiberg: hübsche Stadt.

Conny eröffnete eine Meldeliste und eine Handvoll meldete. Zwei weitere „Finger“ extra. Ich fand die Startzeit des Hauptlaufes nicht. Nicht in der Ausschreibung und war auch sonst blind. Sicher war, es würde bis dahin dunkeln. Beim Einlaufen heizten wir den uns bekannten 6km-Läufern ein. (vier sächsische Landeskader am Start, ein fünfter erkältet. Nächstes Wochenende zum Kaderlehrgang müssen sie alle gesund sein. Obst essen.) Es versprach, stellenweise rutschig zu werden. Es schneite und auf den Wiesen, den unbetonierten Atmungszonen Mutter Erdes, blieb der milde Niederschlag weiß liegen. Die Devise lautete also: Achtsam rennen. Die Verletzten werden die Letzten.

Vier Runden, je einmal um und durch die Innenstadt. Viermal den selben Linien-OL ohne Posten. Als Gedächtnis-OL, denn den Streckenplan gab’s vorher zum Anschauen. Vier Runden. Wird das nicht langweilig? Darf man sich da „graulaufen“? Wir hatten Nobbis Sprintfinalkarte nicht mit. Hätten wir? Nicht zum Abkürzen, zum Beschäftigen. Ach nee, nichts war zu lesen ohne eigenes Licht am Kopf, denn es war ja blaue Stunde und bis wir fertig waren, war es Nacht. Cedrik wollte Karsten und mir Memos mitgeben, dass er eine Chance bekäme. Die Zeit ist auf deiner Seite, Cedrik – wirst uns schon noch abziehen. Sören Lösch, Deutschlands bester Orientierungsläufer derzeit, tauchte aus der bzw. in der Dämmerung auf. 5min vor Start noch warm eingepackt. Ich drängelte mich freundlich vor.

Wenigstens bis in die dritte, vierte Reihe der Viele-Leute-Meute. Getuschel. Ruhe. Startschuss. Kurzes Gedränge und besonderes Aufgepasse. Fackeln am Pflastersteinstraßenrand neben Zuschauern. Die erste Kurve steil. Die 3km pro Runde „zogen sich“. Leichte Anstiege, also für’s gemeine Laufvolk, die Führenden spürten diese kaum. Weiter ging’s über eine rote Ampel. Ich passte keine Grünphase ab. Die Polzei ließ uns gewähren und die Autos warten. Sören zog vorbei. Mich motivierte es. OLer, zudem so gute, hier mit von der Partie. Auf der zweiten Runde kam mir „Volklauf“ äußerst unpassend vor. Aber auf jeder Runde feuerten Heiko – hat überall Familie – und andere OLer uns verteilt an. Ich lächelte und genoss das abendlich warm erleuchtete Ambiente. Überhörte man den eigenen Atem, dann drangen sogar sanfte Straßenmusikmelodieklänge bis ins Großhirn. In der dritten und vierten Runde gab es zu überholen, was immer antreibt. Conny doch überrundet. Inzwischen kannte man auch jede Bordsteinkante, Innenkurve und glatte Stelle und sah sie voraus bzw. erkannte man sie sofort wieder. Die Staffelläufer „verwirrten“ zuweilen mit ihren rasanten Antritten, die sie kaum hielten. Geschafft. Ziel und Start am Obermarkt, der als Weihnachtsmarkt diente. Nach dem Zeitchipabschnüren bekam jede_r Wunderkerzen und Zielverpflegung.

Der Freiberger Adventslauf ist ein empfehlenswerter Lauf, meinerseits – mit guter Absicherung durch etliche Helfer. „Hetz-run“ nennt man ihn nur wegen des Ausrichters TSV Hetzdorf. Ich hatte es zwar eilig, fortzukommen. Man kann aber auch mit Ruhe schnell laufen und innerlich ruhig insgesamt noch schneller sein, das wissen OLer.

6km (203 Läufer)
14. Dennis Bräuer (3. mU18, SV Lengefeld)
17. Christoph Juckelandt (früher mal OLer)
5. Frau: Hannah Hänsel (2. wU18, SV Lengefeld)
16. Frau: Isabel Jakob (5. wU18, SV Robotron)
41. Frau: Sabine Juckelandt (28. wU20-59)

12km (395 Läufer)
5. Sören Lösch (USV Jena)
9. Wieland Kundisch (3. M30-34) – gab sogar Preise, nachgereicht, aber braucht man die?
15. Karsten Leideck (6. M30-34)
1. Frau: Astrid Hartenstein (LV Gera, lief für Leipzig die Staffel an und ist bei uns im OL-Verein)
57. Cedrik Klein (1. mU18)
6. Frau: Sonnhild Grismajer (1. W35-39)
120. und 1sek hinter ihr ihr Bruder Albrecht Knoblauch (34. M20-29)
30. Frau: Cornelia Eckardt (5. W45-49)

Staffel (4-mal 3km)
27. (von 68) 4 Lengefelder OLer

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