07.03.2016

Es geht wieder los!

von Wieland Kundisch

Die OLer des ESV Lok Bad Schandau fangen seit Jahren an. Mit ihrer Kreismeisterschaft. Und dem ersten Landesranglistenlauf. Vor der Saisoneröffnung unserer Radebeuler OL-Freunde. Die folgt nächstes Wochenende. Unsere Robotroner OL-Freunde schlossen gerade erst vorletztes Wochenende die Dresdner Winter-OL-Serie mit ihrem Lauf ab.
Über keinen OL braucht man sich hier also nicht beschweren.
Und über den OL? – Hilft's? Klar, die Elbsandsteinhänge und -berge waren zu steil. Das Sofa ist bequemer und Computer sind viel cooler als Menschen, Natur und Bewegung. Und die Karte war wie immer nicht die Wirklichkeit. Ja, und halt auch (im Bereich der Felsen und Steine) nicht tschechischer Maßstab, sondern stammt von einer alten Karte. „Unser“ Helmut Conrad hat seinen Zweitverein, den ESV Lok Bad Schandau vor Jahren wieder zum Leben erweckt und macht mit ihm so viel er kann. Wir können Helmut noch 2 Wochen zum Sportler des Jahres 2015 seines heimischen Landkreises wählen, da er wieder bei Seniorenweltmeisterschaften abräumte. Seine Ausdauer, gerade auch in organisatorischer Hinsicht, macht ihn allerdings zum Sportler der Jahrzehnte. DANKE!

Das Gelände war das der DBK Ultralang letzten Jahres. Papstdorf und Papststein. Start und Ziel waren so nah am bzw. im Schulgelände, dass man in die Versuchung kam sich weder ein- noch auszulaufen.
Die Sonne schien und leckte an den letzten Schneeresten. Am Gohrisch hochhechelnd wurde es einem allerdings glatt kühl – und sah man weißen Waldboden. Manche fuhren Ski im nahen Erzgebirge. Andere – wie wir – fingen sich die ersten Kratzer des Jahres ein.
Was braucht man eigentlich so zum OL-Wettkampf? Am Jahresanfang vergessen wohl mehr als sonst die Postenbeschreibungshülle oder, wer sie trägt, Schienbeinschoner. Für einige mussten neue OL-Schuhe her (wahlweise vergessenerweise auch leihweise), für einzelne war es genau das passende Wetter um dünne OL-Fuchs-Mützen zu erwerben.

Die vertrauten Gesichter kamen, liefen und die „üblichen Verdächtigen“ siegten. Es schien wie so oft alles wie immer. Dabei ist doch alles immer anders, neu. Alle sind mal wieder älter geworden, hatten ein Zipperlein mehr und klagten, wie gut es ihnen gehe oder so ähnlich.
Nicht mal Kuchen musste man sich als TU-OL-Freund kaufen. Rainer Müller hatte gebacken. Karsten Leideck hatte 30. Geburtstag. Er musste nicht gewinnen, er bekam so Glückwünsche und durfte strahlen und konnte sich freuen, da seine Freundin Astrid Hartenstein die D21ALang gewann.

Gesine Rimpel muss – gerade mal in der D12 angekommen – hochstarten, sonst lohnt sich ihre Anreise kaum? 11min Laufzeit, deutlich – so mit 30% Vorsprung ihrer Zeit – Erste in der D12. Lea Schoffer freute sich über Platz 2 in der D16, trotz einer halben Stunde Rückstand, wie sie feststellte. Vonwegen 30min, Lea: waren ja „nur“ 27min. ;-) Und Ellen Klüser (D18) hätte wie Patricia Siegert (Dritte, Lauf „naja“, meinte sie) in der Damenelite passendere Konkurrenz gefunden. Ihr Vorsprung bald 50% ihrer Laufzeit. Christina Holfeld (D40) war zufrieden, gewann – mit 28min Vorsprung. Christine Hempel (D45) auch (nur nicht gar so überlegen) und kam wohl besser zurecht, als ihr Mann Klaus (H55, 2.) seinen Lauf resümierte. Doch der freute sich über den 2. Rang seines großen Sohnes Paul (H16). Unsere Kindertrainerin Kerstin gewann die D50. Ihr Schützling Vincent Kunckel (H10) zeigte sich zufrieden mit seinem 3. Sein großer Bruder Konstantin (H14) dagegen mit seinem 3. Platz nicht so recht. Cedrik Klein startete in die H20 hoch, gewann und schrieb von einem guten Lauf.

Und sein Trainer, der Landesjugend„häuptling“ und „Kreismeister“ (H21E)? Ist mit seinem Lauf relativ zufrieden und freut sich, wenn ihm junge Kader dicht auf den Fersen sind (und schneller , gescheiter und weiter) anstatt dass länger anhaltende Schmerzen sie an den Fersen oder anderswo plagen. „Also trainiert ganz viel, aber wehe, ihr tut euch was bzw. euch tut was weh!“ Sport ist Fortschritt, fort vom Krieg und fort vom Jagen und immer noch besser als nur drinnen hocken und zocken. Laufen = besser als saufen. Man sollte es nur nicht – wie mit allem – übertreiben.

    paar Bilder - alle Ergebnisse - Zwischenzeiten