01.07.2016

Am Ende des Regenbogens und Wetten, es gewittert!

von Wieland Kundisch

Die Sächsischen Meisterschaften 2016 sind bereits im ersten Halbjahr vergangen. Als LM Staffel und Mannschaft müssen dieses Jahr die Deutschen Meisterschaften/Bestenkämpfe in Lengefeld reichen. Den zum Sommer hin schrumpfenden Teilnehmerzahlen nach scheinen es gar zu viele OL in Sachsen.

Zwei Wochen vor der DM Mittel organisierten die „blauweißen Planeten“ die SM Mittel (Ort der DM Kurz 2001). WKZ: Staumauer obenauf. Es war so warm, dass viele nach dem Lauf gleich dort im Spitzgrund unweit der alten Mühle neben Hunden badeten.
Vorletztes WE nun Sprint und Lang. Direkt vor dem 6. Dresdner Sprint 2016 in der Dresdner Neustadt die SM Sprint in Neustadt (wie 2012). Hier unermüdlich Ausrichter: Helmut und seine zweite, Bad Schandauer OL-Vereinsfamilie. Der Oberlausitzer OL mal keine Ost-, weil gleich Ganz-Sächsische Meisterschaft. Im Wald südlich Wehrsdorfs (wie die DM 2009) bis über die Grenze nach Tschechien. Welche Postencodes hast du? ... War ich da ausversehen pädagogisch? Diesmal hatte sie alle ihre Posten. Eine andere junge Dame lief gar erst ihr 3. Mal, ist ja erst das dritte 1. Mal. Danke an Harald Männel und seine Wehrsdorfer Männel und Weibel. Allein das Kuchenangebot war die Radanfahrt wert. Zur Siegerehrung – Medaillen für strahlende Kinder (bis 16) – wies Harry auf die nächsten LRL hin, die Görlitzer OL-Tage seines Namensvetters Harald Juras Ende August in neukartiertem Gelände. Die Tschechen machen an dem Wochenende auch OL. Wäre ja komisch, wenn nicht. Letztes WE liefen einige TU-OLer auch wieder die Tschechische Mittelstreckenmeisterschaften mit. Technisch nicht ganz zufrieden. Wäre zumindest was besonderes, wenn doch. Bei „unserem“ Finnen lief vor 1,5 Wochen bei der Jukola auch was schief. Technik.

Und zum Revial-OL zum 60. Geburtstag des Wander- und OL-Vereins Oelsa verlor ich meinen Chip – das wäre mir vor 20 Jahren nicht passiert – und fand ihn wieder – das allerdings erst recht nicht – und weichte ein heftiger Regenguss die meisten Karten auf. (Regen ist für manche spätestens in der Wüste beim Verdursten, zumindest durstig bei einem OL in der Hitze kein schlechtes Wetter mehr.) Survival-OL. Erlebnis statt Ergebnis. OL ist nicht mehr der selbe Sport wie vor Jahr(zehnt)en. Er wandelt sich wie alles. Mehr Professionalisierung, mehr Anspruch, manchmal weniger einfach OL, weniger ungewiss. „Früher war alles besser.“ Heute wird alles gut und ist alles scheinbar better und gewitter, äh gewisser. Wie beim Wetter. Wir glauben zu wissen, wie es wird. Ein Hoch auf den fairen Wettkampf, wo ein (scheinbarer) Außenseiter gewinnt und die (Routen)Wahl, wo keine Einheit verloren geht.

Natursport – früher fuhr man zumindest mit dem Zug. Heute nur Exoten, Chaoten mit dem Rad. Der Kopf allein kennt keine Entfernungen, Schritte messen sie, unsere Beine wissen um sie, sie tun weh, wenn es weit wird. Man erfährt ein Gelände auf einem Pfad, zu Fuß, auf einem Pferd, einem Fahrrad. Wer läuft, sieht mehr. Wer mag ihn nicht: den kleinen Maulwurf aus Tschechien. Auf dem Rad von Wehrsdorf zurück sah ich ihn mehrfach, tot auf der Straße.

Europameisterschaft gucken statt ... laufen. Blick in den Osten: Bei der JEM in Polen sind diesmal keine TU-OLer dabei – außer dem Cheftrainer auf seiner vorletzten großen Mission als Cheftrainer. Dafür werden vier bei der JWM sein, die, so gut es hier geht, ihre Einstimmung auf sie abschließen. Auf die Schweiz, die Swiss-O-Week, bereiten sich auch ältere Vereinskameraden vorfreudig vor. Und manche Nachwüchsler wollen in den Kader, weil der im Sommer-TL in Slowenien OL machen darf ...


Und was ist da nun, am Ende des Regensbogen? Der irische, grüne Kobold? Den die sächsische Gattung Landeskader spätestens im Sommer-TL in Polen 2014 kennenlernte.
Immer ist da ein unbekannter Weg. Und manchmal ist das Ziel im Weg.
Und manchmal überrascht einen dort Gold (im Blick), wo man keins erhoffte, gar wollte. Erfolg, den man nicht sucht, sondern der einem zufällt, den man nicht fabriziert, sondern der einem gelingt, der ohne zu rufen und wertfrei folgt. Eins ist mir gewiss: Freude am OL bleibt das beste Mittel für OL-Freude und seine Nebenwirkung Übung und dessen Nebenwirkung Erfolg. Und die Freude erhält man sich auch durch gelegentliche OL-Pausen. Ferien vom OL. Und dann wieder Ferien mit OL. Schöne Ferien.

    Bilder SM Mittel - SM Sprint - SM Lang - "SM" Staffel und Mannschaft