13.08.2016
WMOC 2016
von Hagen Nieke

Helmut Conrad läuft zum Doppelsieg
Bei bestem Novemberwetter mit Nieselregen, Wind und Temperaturen von 12°C ging es zum Finale ca.70km östlich von Tallinn nach Pikassaare.
Das Wettkampfzentrum befand sich mitten im Wald, aus dem man von weitem schon Rauchsäulen von diversen Grillständen aufsteigen sah. Start und Ziel waren nah beieinander. Ich startete pünktlich 9:33 Uhr, kontrollierte die Bahnangabe, faltete die A3-Karte, ohne sie komplett anzusehen und lief fast fehlerfrei und relativ zügig bis zum 9.Posten. Auf dem Weg zum 10.Posten musste ich die Karte zu Vorplanen umfalten und entdeckte ein Gelände, das ich in meinen 32 Jahren OL noch nie gesehen hatte (siehe Kartenausschnitt). Es ging in einen großen Sumpf zwischen gefühlten 100 kleinen Seen hindurch zum 11. und 12. Posten. Ein Durchqueren der eigentlich recht kleinen Seen war nicht möglich und im Sumpf zwischen ihnen sank man zwischen unter- und oberschenkeltief ein. Zurück auf dem "Festland" hieß es, noch mal Kräfte für die letzten 8 Posten zu mobilisieren. Am Ende reichte es bei mir für den 50.Platz.
Am besten lief es wieder bei Helmut, der trotz eines Fehlers sein Lauftempo so hoch halten konnte, dass er am Ende mit 1:12min Vorsprung wieder souverän gewann.
Die anderen Teilnehmer unseres Vereins waren mehr oder weniger nicht ganz so zufrieden.
Alles in allem war es für mich und sicher auch für die meisten anderen Teilnehmer eine der abwechslungsreichsten und am besten organisierten WMOCs, an denen ich bisher teilgenommen habe.
Kartenausschnitt Finale Lang -
Video WMOC-Finale Ruhe vor dem Finale
12.8.2016 [SN]

Bevor morgen zum großen Finale geblasen wird, konnte man am heutigen Ruhetag noch einmal Tallinn und seine Umgebung genießen. Zum Baden war es leider zu kalt (17-19°Luft), aber schön sonnig.
Man konnte aber auch an dem wieder einmal perfekt organisierten letzten Training im Botanischen Garten teilnehmen.
Der Veranstalter hatte nicht nur ein komplettes Wettkampfzentrum mit Kinderbetreuung, Gepäckaufbewahrung, Umkleide, Dixi und Kaffee-Smart aufgebaut, sondern auch 5 verschiedene Bahnen in das parkartige Gelände in der Nähe des Fernsehturmes gelegt.
Die Bahnen führten einerseits über die kurzgeschorenen Wiesen und Wege des Botanischen Gartens mit seinen Baum- und Strauchinseln, um die Teiche und Seen, durchs Rosarium und um das Palmenhaus herum, andererseits aber auch durch ein kleines Moor auf der anderen Straßenseite. Man sollte doch nicht vergessen, wo man war ;).
Die Teilnehmer hatten definitiv Spaß dabei - entweder beim Laufen oder beim Abwandern, Genießen des Gartens und Betrachten der Pflanzen.
Bilder Vier TU-OLer im A-Finale
11.8.2016 [HN]

Heute ging es zum zweiten Mal in die Sümpfe von Apuparra. Die Parkplatz-Einweiserin am Morgen hatte Handschuhe an und Ingrid Grosse begrüßte uns mit Mütze auf dem Kopf. So hatten wir uns Sommerurlaub nicht vorgestellt! Zum Glück kam nach einer Weile noch die Sonne zum Vorschein und es wurde wieder ein Lauf bei sehr schönem Wetter. Während es beim ersten Qualilauf überwiegend durch den Nordteil der Karte mit den größeren Sumpfflächen ging, war heute mehr der südliche Teil dran.
Wer es bisher noch nicht wusste: Es gibt drei unterschiedliche Kartensymbole für Sumpf - unpassierbar (schwarz umrandet), Bog (durchgezogene blaue Schraffur) und Marsh (gestrichelte blaue Schraffur). Der Unterschied ist vor allem die Eindringtiefe und damit die Laufgeschwindigkeit. Die Karte Apuparra besteht zu mehr als der Hälfte aus diesen beiden Symbolen. Das macht die Sache spannend. Allerdings kann man am zweiten Tag besser damit umgehen. Als kleinen Nachteil empfand ich in diesem Zusammenhang, dass man an einigen Stellen ähnliche Passagen wie am Vortag zu passieren hatte. Ich persönlich konnte das heute gut nutzen und die Routen entsprechend günstiger wählen.
Ansonsten hatte das sehr junge Org.-Team wieder alles perfekt organisiert. Es gab sogar ein Kärcher für die Schuhe im Wettkampfzentrum!
Am Ende freuten sich Ingrid Grosse(14.), Heike Leideck(31.), Helmut Conrad(2.) und Hagen Nieke(25.) über ihren Einzug ins A-Finale.
Morgen werden wir den Ruhetag genießen, um dann am Sonnabend ausgeruht ins Finale dieser WMOC zu starten, deren Veranstalter-Autos mit dem Slogen "WMOC 2016 in Estonia - the coolest sport event in Europe 2016" durch den Wald fahren. Ich finde, die übertreiben nicht ;-).
Resultate Lang-Qualifikation -
Video von Quali-Lang-LaufErster Lauf im estnischen Wald
10.8.2016 [SN]

Heute fand der erste Qualifikationslauf Lang statt.
Dazu mussten die Teilnehmer 60km nach Osten bis nach Kõrvemaa fahren.
Alle haben wieder aus den Sümpfen herausgefunden. Trocken geblieben ist niemand ;).
Die Sümpfe waren ziemlich kräftezehrend und im Gegensatz zu den Touri-Pfaden selten mit Bretterwegen versehen, so dass es teilweise über knietief durch den Sumpf ging. Aber wer es ins Finale geschafft hat, zeigt sich erst nach dem morgigen zweiten Qualifikationslauf.
Helmut Conrad ist Sprint-Weltmeister...
8.8.2016 [HN]

...und wir freuen uns mit ihm. Dabei waren die Voraussetzungen für ihn nicht die allerbesten, denn die Ersten der beiden anderen Vorläufe starteten nach ihm. Am Ende trennten ihn trotz eines Fehlers am Posten 5 47s vom Zweitplatzierten. Alle anderen Starter unseres Vereins, die ich befragen konnte, waren mit ihrem Lauf durch die Tallinner Altstadt nicht ganz zufrieden. Dabei erreichte Heike Leideck mit ihrem 21.Platz im A-Finale auch ein beachtliches Ergebnis.
Tallinns Innenstadt besteht aus einem kleinteiligen Dombezirk oben und einer größer strukturierten Altstadt unten. Beide sind mit Stadtmauern umgeben und über Terassen, Treppen miteinander verbunden. Einige Bastionen mit Grünflächen komplettieren das Bild.
Bei schönem Sonnenwetter waren die engen Gassen der Stadt voller Touristen. Da unsere Bahnen jedoch kaum Routenwahlen boten, bestand die Herausforderung im Wesentlichen darin, beim Lauf über das mittelalterliche Kopfsteinpflaster und durch die Touristen immer schnell genug mitzulesen und den richtigen Hinterhof anzulaufen.
Es waren auch wieder die üblichen Kommentare zu hören, wie: "Der andere rannte doch vorhin hier hoch, wieso rennt dieser jetzt hier andersherum?". Ein Altstadt-Sprint eben immer ein Erlebnis.
Auch heute war die Organisation wieder perfekt. Da Teamzelte heute nicht gestattet waren, gab es ein Umkleidezelt, Gepäckaufbewahrung und der Platz war mit großen Sonnenschirmen überdacht. Es gab sogar, wie auch schon beim Sprint-Quali-Lauf, eine Warm-up-Karte.
Nach dem morgigen Ruhe- bzw. Trainingstag geht es Übermorgen zum ersten Quali-Lauf auf die Langstrecke.
Resultate Sprint-Finale-
Video vom Final-SprintHeike Leideck und Helmut Conrad weiter!
7.8.2016 [HN]

Der Kadrioru-Park mit seinen gepflegten Blumenrabatten und Wasserspielen, sowie das dazugehörige modern gestaltete Kunstmuseum und dessen Umgebung war heute Austragungsort der Sprintqualifikation.
Um die Rabatten zu schonen (und Disqualikationen vorzubeugen ;)) hatte der Veranstalter mit hohem Aufwand nahezu alle relevanten Flächen mit Absperrband eingezäunt und zusätzlich sehr viele Kampfrichter mit Kamera im Einsatz.
Die Strecken konnten und mussten sehr schnell belaufen werden. Trotzdem galt es die Karte genau zu lesen, da selbst kleinere Fehler bestraft wurden.
Das Highlight für einige Bahnen war die Pflichtstrecke durch(!) das Foyer des Kunstmuseums. Es wurde extra Personal eingesetzt, das den Wettkämpfern die Türen aufhielt.
Dem hohen Tempo und dem anscheinend gut besetzten Starterfeld waren am Ende nur Heike Leideck und Helmut Conrad gewachsen, der seinen Vorlauf sogar mit mehr als 2 Minuten Vorsprung gewann. Beide dürfen morgen im A-Finale starten.
Alles in allem lässt der perfekt organisierte Vorlauf auf ein tolles Sprintfinale morgen in der Altstadt von Tallinn hoffen, das mit dem Slogen "the fin
est championship - Estonia just
estonishing" beworben wird.
Resultate Sprint-Qualifikation -
Video vom Sprint im Kadrioru-ParkEröffnung der WMOC 2016
6.8.2016

Heute gegen 19:30 wurden die diesjährigen World Masters Orienteering Championships in Tallinn eröffnet. Etwa 3500 Teilnehmer aus 42 Ländern kämpfen in den nächsten Tagen um die Weltmeistertitel im Sprint und auf der Langdistanz. Mit dabei sind 7 Starter aus unserem Verein. Parallel dazu findet die ebenfalls traditionelle Tallinn O-Week statt. Hier kann in den Klassen bis M/W21 gestartet werden.
Bereits heute konnten beim Sprint-Training die Hinterhöfe und Gässchen, die Stadtmauer und Grünflächen und vor allem das Kopfsteinpflaster der Tallinner Altstadt in Augenschein und unter die Füße genommen werden. Nachmittags vertrieb ein Wolkenbruch die Teilnehmer von der Straße in die Gaststätten zum guten estnischen Essen oder Bier.
Jedoch pünktlich zur Eröffnungsfeier schien wieder die Sonne, so dass Einmarsch, Reden und vor allem die tolle Tanzdarbietung der estnischen Volkstanzgruppe im Trockenen verliefen.
Morgen starten dann die Wettkämpfe mit der Sprintqualifikation im Kadrioru Park, den Peter I. rings um seine Sommerresidenz in Reval (heute Tallinn) anlegen ließ.
Hinweise für alle Live-Verfolger: Hier gilt die osteuropäische Sommerzeit = MESZ+1.
Webseite Veranstalter -
Bilder -
Youtube WMOC 2016 -
Bilder Veranstalter -
Resultate