Klein, aber feinkuppig ...
Deutsche Bestenkämpfe Nacht-OL in Melchow
Der erste große Bundeswettbewerb der Saison und dann weniger Teilnehmer als beim sächsischen Landesranglistenlauf am Wochenende davor?
Zugegeben, der Nacht-OL scheint allgemein eine in Deutschland eher unbeliebte Disziplin zu sein und aus dem Süden der Republik ist es bis ins 40km nordöstlich von Berlin gelegene Melchow ein ganz schöner Ritt, dennoch wäre etwas mehr Beteiligung am 18. und 19. März wünschenswert gewesen. So hatten die Deutschen Bestenkämpfe Nacht-OL diesmal also eher familiären Charakter und statt einer großen Wiese mit Vereinszelten reichte diesmal auch der Mehrzwecksaal des touristischen Begegnungszentrums, um alle Teilnehmer unterzubringen. Sehr praktisch, waren doch für das Wochenende kühle Temperaturen und anhaltende Regenfälle vorhergesagt. Zum Glück waren letztere am Samstag zur Nullzeit gegen 19:00 Uhr bereits durchgezogen und im unbeleuchteten Startbereich konnte man sogar kurz den Sternenhimmel genießen, bevor es auf die Strecke ging. Die war durchweg gut belaufbar, denn die Hauptfarbe der Karte war weiß, überzogen mit einem feinen Muster aus braunen Splines (sprich: sehr differenzierte Höhenbild). Viele werden das eiszeitliche Relief noch vom Teamwochenende 2015 in den angrenzenden Wäldern in Erinnerung gehabt haben, aber nachts sind bekanntlich alle Katzen grau und sehen sich alle Senken, Kuppen und Tälchen verdächtig ähnlich. So galt es, stets Kartenkontakt zu halten und im Zweifelsfall lieber die sicheren Anlaufrouten zu wählen. Auch routinierte OLer mussten teils heftige Fehlerzeiten einstecken, wenn einmal die Kontrolle weg war. Die beste Kontrolle in den Eliteklassen zeigten die Favouriten Sören Lösch (USV Jena) und Sabine Rothaug (OSC Kassel). Aus USV-Sicht siegreich: Ellen Klüser (D18), Kerstin Hellmann (D50), Wilhelm Holfeld (H18), Michael Löhning (H40) und Andrej Olunczek in der H21A-Rahmenklasse.
Am nächsten Tag gab es dann noch einmal die Möglichkeit, bei einer Mitteldistanz auf gleicher Karte die Sünden der Nacht auszubügeln. Mit Maßstab 1:10.000 für alle war die Karte diesmal auch in den Altersklassen zwischen 16 und 45 Jahren übersichtlich und der Wald im Hellen dank geringer Sichtbehinderung ebenso. Entsprechend schnell und eng ging es zu. Ellen und Kerstin gelang es, die Siege in ihrer Altersklasse souverän zu wiederholen, während sich bei den Herren auch viele ältere Semester in der H19-Hauptklasse tummelten, der Sieg aber an Junior Veit Slodowski ging.
Angesichts des pünktlich mit Zielschluss einsetzenden Regens, der dann die komplette Rückfahrt bis Dresden anhielt, fühlte man sich als Teilnehmer bestätigt, dieses Wochenende zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.
Ergebnisse DBK Nacht - Ergebnisse Berliner Winter-OL - Veranstaltungsseite