27.08.2019

COME UP - SLOW DOWN - TEIL 2

von Elsa Marie Barthel

Wie bereits im ersten Teil erwähnt, war der Stadtsprint in Gstaad, mit dem die Swiss O Week eröffnet wurde, ein gelungener Auftakt und wir hatten durch Konstantin Kunckel, der sich in der H16 auf Rang 2 kämpfte, bereits einen Grund zur Siegerehrung zu fahren.

Am nächsten Tag wurden nicht nur die Bahnen länger, sondern auch die Anreise. Auf dem Weg zum Wettkampfzentrum galt es erst einmal mehr als 150 Höhenmeter zu überwinden. Außerdem sollte man genug Zeit für den Weg zum Start eingeplant haben, denn zu einigen Starts waren noch weitere 400 Höhenmeter zu bewältigen. Doch wenn man einmal oben angekommen war, konnte man die Aussicht genießen und beim Herunterrennen auf den Almwiesen ordentlich die Beine lang machen.

Am dritten Tag wurde vom gleichen Wettkampfzentrum aus ein Gelände erkundet, was vom Charakter ganz anders war als das vom Vortag. Die nun verwöhnten „Wiesenrunterrenner“ mussten sich wieder auf Wald einstellen, der sich mitunter auch als ganz schön struppig rausstellte.

Nach einem Ruhetag, an dem die nassen, schlammigen OL-Sachen mal Gelegenheit hatten zu trocknen, ging es dann weiter mit der vierten Etappe. Zwar waren wir weite Wege zum Wettkampfzentrum bereits gewöhnt, doch nun wurden wir mit einer Seilbahn, die uns zum Wettkampfzentrum brachte, verwöhnt. Von der Seilbahn aus galt es, schon mal die Adleraugen aufzumachen, denn mit etwas Glück konnte man schon einige Posten sehen. Das Gelände war sehr abwechslungsreich und es galt zwischen feingliedrigen Höhen, den kühlen Kopf zu bewahren und sich gleichzeitig zahlreiche Höhenmeter hoch zu kämpfen. Nach dieser Etappe war es wirklich keine Schande, wenn einem am nächsten Tag ein bisschen der Muskelkater um die Beine gestreift ist. Und wieder konnten sich die Sachsen am Ende des Tages über einen Podestplatz freuen, den Martin Scheuermann in der H18 erreicht hatte.

Die fünfte Etappe stellte nun ein Kontrastprogramm zu den vorherigen Etappen dar, denn sie war auch die einzige Mitteldistanz der ganzen Woche. Wenn man sich nicht gerade verlaufen hatte, dann sollte man sich hauptsächlich im Wald bewegt haben. Wie immer in der Schweiz ging es auch bei dieser Etappe steil bergab und bergauf. Doch auch hier gab es wieder Sachsen die all das gut gemeistert haben. So konnte Corinna Nieke sich in der DAL auf Platz 3 kämpfen und Konstantin Kunckel zeigte seinen Kollegen der H16 mit einem 1.Platz, wo der Hammer hängt.

Nun kam die „Entscheidende“ Etappe. Vom Wettkampfzentrum wurde man mit einem Sessellift zum Start gebracht. Dort hüllte sich der Wald noch in einen geheimnisvollen Nebel. (Vielleicht war das ja ein „Special-Effect“ vom Veranstalter, der nicht wollte, dass man sich den Wettkampfwald schon vorher ansieht.) Das Gelände stellte nochmal einen guten Mix aus allen Geländen der Woche dar. So gab es viele Wiesen, die man hinunter (oder hinauf) sausen konnte, aber auch Posten, die im Wald versteckt waren. Heute hatten die Sachsen den „Spätstarterbonus“ und konnten von zahlreichen gut ausgetrampelten Pfaden im Wald profitieren. Und auch für den letzten Zieleinlauf, den man bei der Swiss O Week 2019 hatte, hatte sich der Veranstalter etwas besonders Anspruchsvolles überlegt und die Läufer konnten sich nochmal im „Schlammwaten“ vergleichen. Doch auch die „Entscheidende“ war für manche Sachsen kein Problem. So färbten Finja Helling und Anna Hohlfeld das Podest, mit Platz 1 und 2 in der D12 ziemlich grün und auch Elsa Marie Barthel und Konstantin Kunckel konnten sich in der D16 und H16 über jeweils den dritten Platz freuen.
Natürlich muss jetzt auch nochmal Franz Gawlitza erwähnt werden, der die Challenge Mittel, trotz Verletzung, quasi jeden Tag gewonnen hat und sich als Gesamtsieger dann auch eine Reisetasche abholen durfte. (Wenn ich das jetzt noch bei jeder Etappe hingeschrieben hätte, dann hätte ich jetzt relativ am Ende des Textes wahrscheinlich Blasen an den Fingern.)

Das Wetter hat uns zwar während der Trainingswoche ein paar einzelne Male vor Herausforderungen gestellt, dann aber während der Swiss O Week mit angenehmen Temperaturen und Sonne belohnt. (Man muss halt nicht alles anwenden, was man trainiert hat).

Bevor ich nun von den letzten Stunden des Trainingslager berichte, ist es nochmal an der Zeit, sich bei allen, die diese zwei tollen Wochen vorbereitet haben, als Betreuer mitgefahren sind, die Trainings vorbereitet, uns zu den einzelnen Trainings chauffiert und jeden Tag mit leckerem Essen versorgt haben, zu bedanken. Solche Trainingslager sind wirklich außergewöhnlich und für uns alle ist es ein ganz großes Geschenk, dass sie in so einer Form stattfinden können. Wir hoffen, dass es auch für die Betreuer eine Freude war, ihren Jahresurlaub mit uns allen zu verbringen und dass es das auch in den nächsten Jahren bleibt.

Schließlich haben sich dann wieder ganz viele Kleinbusse, bis unter die Decke mit stinkenden Sportsachen und Posten beladen (das Essen war mittlerweile aufgegessen) auf den Weg zurück nach Sachsen gemacht …

    Webseite SOW 2019 (Bilder, Videos, Ergebnisse, Splittimes, RouteGadget) - Bilder Sachsenkader - Elsa im Interview der 6. Etappe der SOW - 2. Bericht