10.02.2020

Wintertrainingswochenende ohne Winter - dafür mit vielen netten Leuten und tollen OL-Trainings

von Nils Peters

Am Vortag schneite es zwar noch leicht im Erzgebirge, aber für ein Ski-Wochenende sollte es nicht reichen an diesem ersten Februarwochenende in Geyer. Das war aber gar kein Problem, hatte Conny doch alle Eventualitäten eingeplant – kurzfristig wurden also statt Skier die altbewährten OL-Schuhe eingepackt.

Nachdem der Freitagabend beim gemeinsamen Abendessen vor allem Zeit zur Geselligkeit bot (und gesellig war es, mit insgesamt 55 Teilnehmern), ging es Samstag in der Früh direkt sportlich los. Auf dem Weg zur ersten Technikeinheit teilte Pia in ihrem Kennenlernspiel die Gruppe immer wieder neu nach ihren läuferischen Vorlieben auf. Mal in gleich große Gruppen („Luftlinie über den Berg oder lieber drumherum?“), mal in viele und wenige („Kuchen nach dem Wettkampf“ schlug „Bratwurst“ um ein Vielfaches). Im Lauftechnik-Training von Karsten wurde dann das klassische Lauf-ABC um ein D und E, aber auch um eher unübliche Einheiten (ð und þ?) erweitert und die Körper-Koordination trainiert.


Zum Mittag gab es ein Kuchenbuffet, das sich auch die Bratwurst-Fraktion nicht entgehen ließ.
Die so gesammelte Energie wurde nachmittags direkt in Laufgeschwindigkeit umgesetzt, beim Vielposten-OL im alten Montangelände nördlich von Geyer. Mit von der Partie: OL-Freunde aus dem nahegelegenen Chemnitz. Im Wald wechselten sich schnell belaufbare Passagen und fein kupiertes Gelände bei dichtem Bodenbewuchs ab. Eine spannende Karte, was sehr viel Spaß machte. Trotz Nieselregen und einsetzender Dunkelheit schafften es doch einige, die lange Bahn (immerhin 39 Posten auf 7.2km) erfolgreich zu beenden.
Die meisten kürzten aber lieber ein wenig ab. Auch, um nicht zu spät zu kommen zu Markus‘ Kraft- und Dehneinheit, bei der der Muskelkater vom morgendlichen Lauf-XYZ aus den Beinen in den restlichen Körper gelockt wurde.

Den Tagesabschluss bereitete Wielands Drinnen-OL in der Unterkunft. Seit letztem Jahr werden die Weltmeisterschaften im OL bekanntermaßen abwechselnd als urbaner Sprint und als Wald-OL ausgetragen. 2020, einem geraden Jahr, stehen deswegen alle Weichen auf Sprint. Da passte das Training, bei dem es vor allem auf das schnelle geistige Umsetzen der Postenbeschreibung ohne Kollision mit dem Karte-lesenden Gegenverkehr ankam, also prima. Am Start gab es, wie bei großen Wettkämpfen üblich, eine streng überwachte Quarantäne. Für einige Läufer, die es sich schon im Vorfeld in der überaus bequemen Quarantäne-Ecke gemütlich machten und darüber die Zeit vergaßen, bedeutete das, diesen Wettkampf in Socken laufen zu müssen. Aber Noppen-Socken sind ja quasi Dobb-Spikes für drinnen … Schnellster wurde Leon Kollenbach (5:08), der sich einen respektablen Vorsprung von 25 Sekunden auf den zweitplatzierten Konstantin erlief.

Gekrönt wurde das Wochenende von einem Querlauf mit OL-Karte am Sonntagmorgen. In kleinen, dem Leistungsstand (und Muskelkater) entsprechenden Gruppen ging es durch einen wunderbar offenen Wald. Beim sogenannten belgischen Kreisel wechselte dabei in dichter Folge immer wieder der Führungsläufer. Es zeigte sich einmal mehr: Orientierungslauf ist im Kern ein Mannschaftssport, der auch (oder: besonders) beim gemeinsamen Lauf unglaublich großen Spaß macht.

Das war es nun, das Winter-Trainingswochenende. Schön war es in Geyer – auch ohne Schnee. Den gibt es dann hoffentlich beim nächsten Mal wieder, schließlich liegen noch vorbereitete Ski-Trainingseinheiten in den Schubladen.

    nicht ganz ernst zu nehmende Ergebnisse des Indoor-OL - Fotos