09.06.2020

O-Ja, endlich wieder ein richtiges O-Wochenende!

von Robert Niebsch

Vorweg: Auch ich habe in den letzten Wochen und Monaten an diversen Tagen einige Stunden alleine in den umliegenden Wäldern verbracht. Ab und an auch mit OL-Karte, denn von denen gab es ja viele, die von einigen Aktiven zur Verfügung gestellt wurden. Vielen Dank an dieser Stelle dafür! So wurde mir auf jeden Fall nicht dröge, wenn mir der Sinn nach Orientierung stand. Ich hoffe, das ging den werten Lesern auch so.

2. Vorweg: Ich bin erst seit knapp 2 Jahren im OL aktiv (und seit Januar TU-OLer) und freue mich immer wieder sehr über die vielfältigen Aktivitäten der Dresdner Vereine und Engagierten!

So, zur Sache:
Nun aber stand ein „richtiges“ Wettkampfwochenende an.
Am Samstag bat der ESV zum Mountainbikeorientieren (MTB-O) und am Sonntag gings – scheinbar völlig unabgesprochen – zu Fuß durch wirklich fast genau die selbe Bühlauer Gegend beim OL-Training „Alles auf Anfang“.
In den Osten der Heide verschlägt es mich eher selten und von daher war das mal eine gelungene Abwechslung an beiden Tagen unterwegs zu sein, auf, über, neben und unter Gänsefuß, Diebsteig und Mordgrund.

Beide Angebote wurden nach nun langer Abstinenz von zahlreichen O-Sportlern dankend angenommen und so stellte sich auch eine schöne Wettkampfatmosphäre vor allem am Samstag ein.
Am Sonntag war es ja „nur“ ein langes Training, das aber scheinbar ebenso ambitioniert wie ein Wettkampf angegangen und zumindest ebenso professionell organisiert wurde.
Gut auch, dass sich im Vorfeld abgesprochen wurde, beide Tage des Wochenendes zu nutzen, denn ich bin ja nicht der einzige OLer, der zwar seine Füße, aber noch viel mehr sein MTB liebt. :)

Ich hatte mir an beiden Tagen nichts weiter Großes vorgenommen, schließlich musste ich ja aus dem „fernen“ Süden der Stadt mit dem Fahrrad anreisen – und zumindest am Sonntag kam ich dann auch nicht mehr zu viel.

Denn an Stelle des für mich schon „gewohnten“ Mittwoch-Sprints oder Mittwochs-OL-Trainings warteten nicht nur ein, zwei oder drei, sondern ganze FÜNF Bahnen darauf absolviert zu werden.
Ich weiß ja, dass ich (noch ;) ) nicht der schnellste Läufer bin und auch beim Orientieren habe ich noch Potential und so nutzte ich den Trainingszeitraum so ziemlich voll aus und begann schon um 10:50 Uhr mit der ersten Karte: Dresdner Schweiz. Eine sehr steile Berg- und Tal-Fahrt am Mordgrund entlang folgte und nur knapp 50 Minuten später war ich wieder am Ausgangspunkt. Das wiederholte sich dann noch viermal (zum Glück mit weniger steilen Strecken ...) und, schwupps, waren 4 Stunden und 22 Kilometer ins Land gegangen.

Angesichts der insgesamt doch recht langen Strecke fand ich es besonders gut, dass man immer wieder an der eigenen, mitgebrachten Verpflegungsstelle („Rucksack“) vorbei kam, um zwischen den Bahnen aufzutanken.

Des Weiteren waren die Bahnen super gelegt und ich fand mich doch eigentlich sehr gut zurecht. Ich konnte auch fast jederzeit (oder nach kurzem Rumsuchen) die Realität mit der Karte in Übereinklang bringen (finde ich immer wieder erstaunlich), will sagen, das Kartenmaterial war für meine Begriffe sehr gut.

Dazu beigetragen hat sicherlich auch viel, dass die Bahnen unter verschiedenen Mottos liefen und sich somit auch ein wirklicher Trainingseffekt einstellte. So befanden sich bei der zweiten Bahn: „Lauter Bäume“, eben wirklich viele einzeln herausstehende Laubbäume, die einem die Ziel-Orientierung deutlich leichter machen. Das war für mich das erste Mal, dass ich Bäume wirklich zum Orientieren nutzen konnte. Zu meiner Verteidigung muss ich dazu allerdings auch sagen, dass ich noch viel zu oft auf meine Füße starre, anstatt in die Luft, um Bäume zu bewundern. Sporadisches Umknicken und Stolpern zeugen auch davon, dass ich darauf noch angewiesen bin.

Es folgten „Skandinavisch Blaubeerheide“ (viel Kompasseinsatz bei mir, den „Witz“ dahinter habe ich nicht verstanden, war aber auch noch nie in einer solchen Heide [Redaktion: einige, teils blaue, skandinavisch anmutende Postenstandorte]), „Böhmische Knödel“ (Dellen in der Landschaft, die eben Knödeln ähneln, Orientieren mittels der Höhenlinien) und „Kreuz und Quer und Kreuz und“ (ebenfalls viel Kompass und die Suche nach menschengemachten Spuren im Wald).

Persönlich spannend fand ich auch, dass so einige Posten nahe beieinander standen, so dass man doch auch wirklich auf die Postenbeschreibung (und selbstverständlich die Nummer!) schauen musste.

Gewöhnungsbedürftig war, dass man nach jeder Bahn auslesen musste. Da war ich dann wohl auch nicht der einzige, der das mal vergessen hat und somit eine Bahn „verworfen“ habe. Aber auch das gehört natürlich zum Training dazu.

O-Ja: Alles im Allem ein sehr gelungenes Wochenende, vielen Dank nochmal allen Ausrichtern und Engagierten! :)

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