02.08.2021

Elbeschwimmen, Essen, Trinken, Spielen, Musik - und OL

von Wieland Kundisch

So viel, was untergeht, unerwähnt bleibt und trotzdem war.
– wie die Beteiliung von Vereinsmitgliedern bei der WM und anderen OL in Tschechien und anderswo – in unserem Vereinsheft dann?! Folgendes sei erzählt:

Seit 1998 schwimmen Menschen vom Blauen Wunder etwa 3,5 km die Elbe hinab bis zum Johannstädter Fährgarten. Dieses Jahr waren es fast 1000. Hätte die alle noch OL gemacht ...
Drumherum etablierte sich ein Stadtfest, das von vielen als gehaltvoll, gerade auch für Kinder, wahrgenommen wurde und wird. Und das bereits ohne OL – bis dieses Jahr und vielleicht auch kommende?! Das Potenzial bei Sonnenschein und mit Verstärkung, mehr Blickfang und freundlichen Ansprachen mehr Menschen OL näher zu bringen ist groß.
Dieses Jahr gab es einen neuen Verstalter, der sich freute, dass OL angeboten wurde, und sich freut, wenn wir wieder OL anbieten. Das kurzfristige Stattfinden, Corona und der vormittägliche Regen verminderten die Besucherzahl und die derer, die nach dem Schwimmen länger blieben, wahrscheinlich beträchtlich. Aber am Nachmittag kamen wieder viele. ...

zum OL:
Es wurde eine leichte 400m- und eine schwierigere 800m-Bahn zwischen den vereinzelt stehenden Bäumen auf der dortigen Elbwiese angeboten. (schönster Standort: große Sonnenblume – versteckt hinter einem kleinen Dickicht)
Ein paar Vereins-OLer schwammen mit und einer wartete auf seine schwimmenden Eltern und ergriff die Chance und stellte die unangefochtete Bestzeit von 2min auf der kurzen Bahn auf. Mein Vater lief als Erster die lange Bahn und wurde dadurch wieder warm. Eine Familie erschien, die genau wusste, was OL ist, und es stellte sich heraus, dass sie im Verein ist, die Söhne bereits unser Kindertraining absolvierten. :) Und so kämpften sie sich auch bei Regen durchs Gras. Die Strichliste der Teilnahmen wuchs langsam, am Ende liefen über 40, wobei einzelne (freudestrahlende Mädchen – dafür lohnt aller Aufwand! – mit ihren Müttern) auch zweimal liefen. Ein Mädchen kam aus Österreich, besucht hier ihre Cousine, eine Familie kam aus Trier, die hier Urlaub macht, ein Paar kam aus Finnland zurück nach Deutschland und ist begeistert, was unser Sport jungen Menschen alles bietet, und entschlossen (Stadt-)OL Schülern anzubieten. Eine Familie hätte man auf den ersten Blick (Hautfarbe) für aus dem Ausland halten können, aber sie leben hier, gehören hierher; der Junge kommt Fußball spielend ans Sportgymnasium und das Mädchen könnte vielleicht auch beim OL einen Sport für sich entdecken, die Mutter bekräftigte, wie wichtig Bewegung und Wald für Kinder und Jugendliche seien. Eine andere junge Mutter stammt aus Russland, der Vater ist von hier. Zwei junge Erwachsene kamen mit Skate-/Longboards, sie spielen Frisbee/Ultimate – und waren vom OL positiv angesteckt. -> Platz 2 auf der langen Bahn
Vorbeilaufenden Elberadwegläufern hätte ich irgendwie gerne zur Abwechslung eine Karte in die Hand gedrückt. Wenn die wüssten, was es abseits von breiten Wegen gibt.
Die schnellste Zeit auf der langen Bahn sicherte sich der Ideenhaber, Unterstützer im Vorfeld (Kontakt zum Veranstalter) und vor Ort (Freunde animieren mitzumachen, Leute ansprechen – manche blieben in ihrer Komfortzone bei Bratwurst und Zigarette), im Bärenkostüm Schwimmer, Fotograf, Dresdner Brettspielheld und Orientierungsläufer seit Kindheitstagen Jens Seidel (USG Chemnitz). Einen herzlichen Dank an ihn!
Der 2. Dank geht an Uwe Möser vom Post SV Dresden für die Nutzungsmöglichkeit des Ausschnitts der Karte, die diesen Winter einem Nacht-Sprint-OL dienen sollte – nächstes Jahr hoffentlich.

    Fotos von Jens S. - Elbeschwimmen - Elbefest