19.07.2022

Auf den Spuren der WM in Tschechien: Teil 2 - Isergebirge

von Friedmar Richter

Während der Westen und Süden Europas schon einige Zeit unter einer Hitzewelle leiden und bei der JWOC in Portugal die Waldwettkämpfe wegen akuter Brandgefahr abgesagt werden mussten, sind im Isergebirge Welt, Wald und Wetter noch in Ordnung.
Grund genug für eine kleine aber feine TU-OL-Delegation sich am vergangenen Wochenende zur zweiten Station der Czech O-Tour dorthin aufzumachen. Zur Erinnerung: Die Czech O-Tour besucht an drei über das Jahr verteilten Terminen die Schauplätze der OL-WM 2021. Nach den Sprints in Terezin im März ging es nun ins Gelände der WM-Mitteldistanz. Ähnlich wie für die WM-Athleten vor einem Jahr standen Samstag für die O-Tour-Teilnehmer gleich zwei Mittel-OLs am selben Tag auf dem Programm.

Vom Wettkampfzentrum in Dolni Maxov ging es dabei erst einmal 1,7 km und einige Höhenmeter zum Start. Wer Zeit hatte, konnte sich noch kurzfristig an den vielen Heidelbeeren entlang des Weges stärken. Dem Wunsch vieler Teilnehmer entsprechend waren die Karten am Samstag ab D/H35 im Maßstab 1 : 7 500 statt 1 : 10 000 gedruckt, was trotz umfangreicher Steinfelder rund um den Berg Bukova Hora für gute Lesbarkeit sorgte.

Isergebirgstypisch steiles, unebenes Gelände machte das Vorwärtskommen oft mühsam, bot aber andererseits eine willkommene Abwechslung zu den Brombeeren, Brennnesseln und dürrem Totholz der heimischen Wälder. Wie vom Veranstalterteam rund um Jan Picek gewohnt, waren nicht nur Karte und Bahn sehr gut, auch das Drumherum zeigte sich top organisiert. Getränke-, Essens- und OL-Stände boten willkommenen Zeitvertreib zwischen den Läufen, wenn man nicht gerade damit beschäftigt war, per Handy das Neueste von World Games und WMOC in Erfahrung zu bringen.

Wettertechnisch hatten die späteren Starter des zweiten Laufes am Nachmittag etwas Pech mit durchziehenden Schauern, aber spätestens am Sonntag zur Langdistanz des dritten Laufes an diesem Wochenende herrschte wieder eitel Sonnenschein. Dafür wurde bei der Bahn in Sachen orientierungstechnischem und physischem Anspruch nochmal eine Schippe draufgelegt. In fast allen Klassen galt es gleich vom Startdreieck weg eine lange Routenwahl zu treffen und die Postenräume luden durch unübersichtliches Grün sowie viele ähnliche Objekte zu Parallelfehlern und ungewollten Kreiseln ein.

Nach Station 2 von 3 lohnt sich schon einmal ein vorsichtiger Blick auf die Gesamtwertung der O-Tour, für die die besten 5 aus 7 Läufen gezählt werden. Heiko Gossel hat sich an der Spitze der H55A schon einen kleinen Vorsprung vor der Konkurrenz erarbeitet, während die zweiten Plätze von Conny Eckardt und Friedmar Richter in der D45A respektive H35A noch sehr wackelig sind. Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf die dritte Station im Gelände der WM-Langdistanz und Staffel Ende Oktober in Kokorin.

    Fotos Veranstalter - Karte und Bahnen vom Sonntag - Bericht zu Teil 1 in Terezin