04.09.2022

Sprint in Hamburg: 3x Gold, 3x Silber und 5x Bronze + plus Bronze in der Sprintstaffel

von Wieland Kundisch

Für die DM Mittel und die DM Sprint hätte ich nicht überlegt, nicht bis nach Hamburg zu fahren.
Nun konnte die Mittel dort nicht stattfinden, fand bei und von uns statt.
Dafür die DM Sprintstaffel.
Nun gut, Christian „Teichi“ Teich und Uwe Dresel machen gute Karten und Bahnen und es sind liebe Leute dort und Staffel fetzt und Hamburg – war ich da schon mal so richtig?
War ich das diesmal? Das Zelten in Eckel, südlich der großen Hanse- und Elbestadt, war schick. Danke speziell dafür. Aber ich sah keinen der 10 Orte, die man gesehen haben muss. Aber als OLer sieht man anderes, was andere nicht sehen.

Einige reisten mit dem Zug an, wie das früher viele taten und es weniger schädlich ist, einer sogar mit dem Rad!, oder fuhren zumindest mit den Bahnen durch die Stadt.
Ich fasse die Sprints mal auch mit Josef „Pepa“ Neumanns Worten, wie ich finde treffend, zusammen: Der 1. „normal“, gehoben gut (die Ansprüche steigen), der 2. tricky, viel Kopfarbeit (bis auf einen etwas langen „Zieleinlauf“, besonders und der 3., die Staffel, etwas lauflastiger, aber nicht langweilig, auch weil viele Posten – und vor allem durch die Unterschiede war das Programm eben abwechslungsreich.
Der Einzel mit Qualifikation bzw. Vorläufen und Finale wurde im Nordteil Hamburgs, nördlich des Stadtparks ausgetragen. Während der Vorlauf teils kleinteilig war, kamen im Finale mehrere Ebenen zum Einsatz, was im Vorfeld viele beschäftigte, gerade auch durch einige neue und vielen praktisch noch unbekannte Zeichenvorschriften. Und so gab es hier auch einige, die bei kniffligeren Übergängen länger überlegten und sich mitunter umentschieden und im Nachhinein längere Routen wählten oder auch – und bereits schon im Vorfeld – aus der Wertung flogen.

Und wie schnitten wir, der große, grüne Verein aus Dresden nun bei der DM Sprint-OL ab?

Damenelite (zugleich ein World Ranking Event): Paula Starke lief nach guter Vorbereitung auf Platz 2.
Und Platz 4 bis 6 trugen ebenso grün-weiß: Hanne Kaufmann mit 6 Sekunden auf das Treppchen neben sich, Anna Reinhardt mit weiteren 7 Sekunden Rückstand (die beiden liefen wie die Drittplatzierte in selber Reihenfolge eine Woche zuvor im thüringischen Arnstadt auf 1, 2 und 3) sowie Neumitglied Charlotte Leonhardt mit 4 Sekunden auf Anna.
Konstantin Kunckel lief sich während der Siegerehrung der Herrenelite noch aus, dabei war er als Junior zwischen die Nationalläufer auf Platz 5 gelaufen.
In der H14 lief Karl Jobke zu Bronze – Silber war drinne, meinte er. Genauso konnte sich Anna Holfeld in der D14 über Bronze freuen, inmitten schneller Stadtkonkurrentinnen.
Vincent Kunckel (H16) ärgerte sich im Ziel über 7 Sekunden Rückstand auf den sehr schnellen Loic Dequiedt vom SV Robotron Dresden, später schaute er bei Silber schon milder. Geburtstagskind Liv Grete Olsen machte sich mit dem 6. Platz in der D18 ein Geschenk – hinter einigen der schnellsten Damen, wie der Folgetag zeigen sollte. Die H18 gewann souverän Marek Siegert und war auf selber Bahn über 40 Sekunden schneller als ich, der ich aus einem Fehler von Leif Bader (Post SV Dresden) profitierte und einen anspruchsvollen Übergang schneller erkannte und somit auch Gold gewann. Friedmar Richter wurde hier, in der 1. Seniorenklasse H35, Sechster. Sabine Richter, nicht mit ihm verwandt, wurde international 5. in der D55 und 3. national und freute sich sehr darüber. Kay-Uwe Kaufmann, der sich mit seiner Tochter gut vorbereitet hatte, erreichte Bronze in der H55. Ingrid Möser gewann Silber in der D65. Und Helmut Conrad freute sich auch wieder über Gold und Holm Krüger wurde als Junger in der H75 Dritter hinter ihm.

Und die Sprintstaffel?
Die fand südlicher, in Wilhelmsburg, vor allem in einem mit Seen durchsetzten, teilweise kleinteiligen Park statt.
Es wurde sehr spannend, besonders in der „Hauptklasse“ D/H19-T, in der 5 Teams von uns liefen. Nach dem 1. Wechsel lag ein reines und junges Leipziger Frauenteam in Führung vor dem „Geheimfavoriten“ OL-Team Filder, das mit einem von uns, mit Cedrik Klein lief, wie es die 55%-Regel unkompliziert zulässt. Kerstin Uiboupin kam jedoch auch bald und als 1. unserer Damen und übergab an Konstantin, der wiederholt schnell lief. Zwar wäre Marek Siegert aus der 2. Staffel rein rechnerisch schneller als Markus Grätsch gelaufen, aber dann wäre es ja nicht so spannend und sowieso alles anders geworden ... Regensburg führte und kam mit Vorsprung rein, Seesen folgte. Paula lief allerdings mit Julia Fritz aus Filder um die Wette und berichtete danach, sie machte einige kleinere Fehler dabei – nur nicht zum Schluss und schließlich hatte sie beim Kopf-an-Kopf-Zieleinlauf die Nase bzw. eher die Brust vorn. Das Fotofinish sprach mit rund 15cm für sie. Der Kampf um Bronze war also äußerst knapp. Unser 2. Team mit Anna R., Hanne, Marek S. und mir kam zufrieden auf den 6 und unser 3. Team auf den 10.
In unseren zwei Nachwuchsstaffeln fehlstempelte leider jeweils jemand. Unser 1. H/D135-Team verlor auf der Schlussstrecke – der Läufer ärgerte sich sichtlich – Bronze und lief auf Platz 5.
Dabei muss sich auch ein letzter Platz (in Wertung) nicht ärgern. Eine kurzfristig zusammengestellte Rahmenstaffel mit neuer Freundin eines Vereinskindes und verletzt wanderndem Papa konnte sich freuen, da zwei junge Mädchen für sie sehr anspruchsvolle Strecken erfolgreich bewältigt hatten. Da lässt sich was abschauen!

Danke an alle verantwortlichen Organisatoren und Helfenden (z.B. auch an die Sprecher, darunter Jan Birnstock, dem für 21 Trainerjahre gedankt wurde) – und an einen Verein mit dem OL Freude macht.

    Ergebnisse - 1. Bericht o-sport.de - 2. Bericht o-sport.de - Video von Jens Rathmann - Fotos - Routegadget